Frieden erleben, Gemeinschaft gestalten – Grundschulwallfahrt mit zukunftsweisender Kooperationsvereinbarung
03.07.2025Am 19. Juni 2025 fand unter dem Leitwort „Shalom – Frieden“ im Benediktiner-Kloster auf der Huysburg die diesjährige Wallfahrt der vier katholischen Grundschulen der Edith-Stein-Schulstiftung statt. Rund 500 Kinder der St. Franziskus-Grundschule in Halle, der St. Martin-Grundschule in Oschersleben, der St. Hildegard-Grundschule in Haldensleben und der St. Mechthild-Grundschule in Magdeburg kamen mit ihren Lehrkräften, Horterzieherinnen und -erziehern, Eltern und den Mitarbeitenden der Schulstiftung zusammen, um einen Tag voller Begegnung, Spiritualität und Gemeinschaft zu erleben. Ein besonderer Höhepunkt war die Unterzeichnung der Kooperationsvereinbarung zwischen den Schulen und ihren Horten – ein deutliches Bekenntnis zu enger pädagogischer Zusammenarbeit.
Frieden beginnt im Herzen – Gottesdienst mit Bischof Feige
Den Auftakt bildete ein gemeinsamer Gottesdienst mit Bischof Dr. Gerhard Feige. Er ermutigte die Schülerinnen und Schüler, im eigenen Leben bewusst Schritte des Friedens zu gehen. „Der Friede beginnt im eigenen Herzen. Wenn da Unruhe ist, wenn Hass oder Ärger Platz haben, dann kann es auch zwischen Menschen keinen wirklichen Frieden geben“, sagte Bischof Feige. Es gehe darum, sich von Gott beschenken zu lassen – mit einem Frieden, „den uns andere nicht geben können“. Drei einfache Worte – Bitte, Danke und Entschuldigung – nannte er als Schlüssel für ein friedliches Miteinander, das schon im Alltag beginne: „Das verändert unser Verhalten zueinander.“
Symbolisch stand an diesem Tag die Friedenstaube im Mittelpunkt. In Anlehnung an die Geschichte von der Arche Noah wurde sie als Zeichen der Hoffnung verstanden. Nach dem Gottesdienst segnete der Bischof die von den Schulen mitgebrachten Friedenstauben. Künftig sollen sie in den Schulhäusern einen Ehrenplatz erhalten und von dort dauerhaft daran erinnern, selbst Friedensstifterin oder Friedensstifter zu sein.
Auch die Schülerinnen und Schüler selbst gestalteten den Tag aktiv mit. In Gebeten und Fürbitten brachten sie ihre Gedanken und Hoffnungen für eine friedliche Welt zum Ausdruck. Sie erinnerten daran, dass Frieden nicht nur ein Thema der Erwachsenen ist. Anhand der Friedensleiter und der Begriffe Ich, Du und Wir erklärten sie, wie Frieden in Stufen wächst. Beginnend bei der Auseinandersetzung mit sich selbst, über das Miteinander mit anderen, bis hin zur Gestaltung einer friedlichen Gemeinschaft. Dabei machten sie deutlich, dass friedliches Zusammenleben Aufmerksamkeit, Geduld und den Mut braucht, auch einmal nachzugeben oder sich zu entschuldigen.
Anschließend hatten die Kinder Gelegenheit zum Picknicken und Spielen. Auf der großen Wallfahrtswiese luden kreative Stationen, Teamspiele und offene Spielangebote zur Bewegung und Begegnung ein. Ein fröhlicher Ausgleich zum inhaltlich dichten Vormittag.
Ein starkes Versprechen – Schule und Hort als verlässliches Team
Ein besonders bedeutungsvoller Moment folgte am frühen Nachmittag: Die Unterzeichnung der Kooperationsvereinbarung zwischen den Grundschulen und ihren Horten. Stiftungsvorstand Steffen Lipowski erinnerte daran, dass Schule und Hort seit jeher eng miteinander verbunden sind. Bereits mit der Gründung der ersten Grundschule 1999 seien die Horte von Beginn an mitgedacht worden – als Teil eines ganzheitlichen pädagogischen Konzepts. „Schule und Hort gehören ganz dicht zueinander“, sagte Lipowski. „Ohne die Schulen wären die Horte nicht da und ohne die Horte wären die Schulen nicht das, was sie sind.“ Die Vereinbarung, die an diesem Tag feierlich unterzeichnet wurde, soll diese gewachsene Partnerschaft festigen und die gemeinsame Verantwortung im Alltag absichern. „Wir wollen uns mit dieser Vereinbarung noch einmal ganz bewusst gegenseitig zusichern, dass wir diese Verantwortung füreinander und für die uns gemeinsam anvertrauten Kinder weitertragen“, so Lipowski weiter.
Auch Susanna Erbring, Fachaufsicht für die Horte und Vertreterin der Caritas, unterstrich in ihrer Ansprache die Bedeutung einer guten Zusammenarbeit zwischen Schule und Hort. Sie beschrieb den Hort als einen Ort, an dem der Schultag nicht endet, sondern in eine neue Phase übergeht – mit Raum zum Spielen, Reden, Entspannen, Lernen und einfach Kindsein. „Ein guter Hort und eine gute Schule sind wie ein gutes zweites Zuhause“, betonte sie. Entscheidend sei, dass Schule und Hort wie ein Team funktionieren: „Nur wenn alle gut zusammenpassen, wird der Tag für die Kinder richtig schön.“
Während die Unterschriften gesetzt wurden, sorgten die Kinder mit ihren Schulliedern für eine lebendige musikalische Begleitung.
Zum Abschluss der Wallfahrt ließen die Schülerinnen und Schüler ihre Friedenswünsche symbolisch in die Luft steigen. Ein bewegender Moment, der den Tag beschloss. Mit dem Segen von Bischof Gerhard Feige traten die Gruppen den Heimweg an – gestärkt im Glauben, bereichert durch Begegnung und ermutigt, den Frieden im Alltag mit Leben zu füllen.
Quelle: Edith-Stein-Schulstiftung