Dostoevskijs conversio -

Fëdor M. Dostoevskij gehört zweifellos zu einem der bedeutendsten Autoren russischer Literatur, dessen literarisch-philosophische Werke die Epoche des Realismus und darüber hinaus ganz Europa geprägt haben. Die schrecklichen Erfahrungen des Autors während seiner Scheinhinrichtung und Inhaftierung in Sibirien prägen und verändern nachhaltig sein literarisches Schaffen ab den 1860er Jahren. Beginnend mit dem ersten Werk nach seiner Inhaftierung, den Aufzeichnungen aus dem Totenhaus, bis hin zu Die Brüder Karamasov erscheint daher als eines der zentralen Themen des Autors die Umkehr bzw. conversio, die Bekehrung zum Glauben. Die Zirkularität von Konversionserzählungen sowie die retrospektive Betrachtung der Bekehrung der Protagonisten bei Dostoevskij knüpfen zudem an Augustinus Bekenntnisse als Paradigma aller Konversionserzählungen an.

In gemeinsamer Lektüre werden sowohl ein für den Unterricht anwendungsbezogener Überblick über Dostoevskijs Werke gegeben wie auch eine gezielte Hinführung zum theologischen Gehalt des Großinquisitors in den Brüdern Karamasov. Im Fokus soll dabei Die Brüder Karamasov mit seiner spannenden Erzählweise stehen, welche die Geschichte der Familie Karamasov vom Mord bis hin zum Gerichtsprozess als einen Verfall gesellschaftlicher Sitten zeigt.

Referent:              Dr. Sebastian Kornmesser, Dresden

Organisation:       Dr. Reinhard Grütz, Kath. Akademie des Bistums MD; Patricia Erben-Grütz, Edith-Stein-Schulstiftung MD

Reg-Nr.:                WTK 2022-064-19


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