Auf den Spuren der Heiligen Mechthild – Spirituelle Bildungsreise zum 25-jährigen Jubiläum der St. Mechthild-Grundschule

28.05.2025

Anlässlich des 25-jährigen Schuljubiläums begaben sich die Mitarbeitenden der St. Mechthild-Grundschule Anfang Mai auf eine besondere Bildungsreise – auf den Spuren der Heiligen Mechthild und zugleich zu sich selbst. Ziel war das Kloster St. Marien in Helfta, ein Ort mit tiefem spirituellem Erbe und lebendiger Geschichte.

Der Start erfolgte mit einem Reisesegen in der Kirche St. Mechthild in Westeregeln. Von dort führte der Weg ins Kloster Helfta, wo sich schnell eine besondere Atmosphäre einstellte. Die Teilnehmenden hatten Zeit, den Ort individuell zu entdecken, in den Austausch zu kommen und innerlich zur Ruhe zu finden. Ein geistlicher Impuls von Schulleiterin Marie-Theres Pogoda eröffnete den thematischen Zugang zum Leben und Wirken der Heiligen Mechthild.

Mystik erleben – dem eigenen Lebensweg nachspüren

Im 13. Jahrhundert war das Kloster Heimat drei bedeutender Frauen: Mechthild von Magdeburg, Mechthild von Hackeborn und Gertrud der Großen. Drei mystische und zugleich starke Persönlichkeiten, die mit ihrem Leben und ihrer geistlichen Tiefe weit über ihre Zeit hinaus wirkten. Inspiriert von ihrem Leben und Wirken rückte das Thema Mystik in den Mittelpunkt der Tage in Helfta – verstanden als pendelnde Bewegung zwischen Herz und Verstand, zwischen Ich und Du, zwischen dem äußeren Erleben und der inneren Wirklichkeit. Achtsam angeleitete meditative Übungen wie das bewusste Spüren des Atems oder das Begehen des Labyrinths auf dem Klostergelände ermöglichten einen ganzheitlichen Zugang: als Einladung, dem eigenen Lebensweg nachzuspüren, sich zu öffnen für den gegenwärtigen Moment – und für das Geheimnis, das in allem Lebendigen wirkt.

Eine Klosterführung mit der Priorin machte die Geschichte und Spiritualität des Ortes lebendig. Die Prinzipien der Zisterzienserinnen – ora et labora – wurden spürbar und luden zur Reflexion über den eigenen Alltag ein. Den spirituellen Höhepunkt bildete die gemeinsame Feier der Heiligen Messe mit der Ordensgemeinschaft. Ein musikalischer Abend mit der Künstlerin Maria Wernicke rundete den ersten Tag ab. Ihre Lieder, Geschichten und Fragen regten an, über Sinn, Berufung und Lebensfreude nachzudenken – ein Konzert für Herz und Seele.

Annehmen, was das Leben bringt

Am zweiten Tag standen die Wurzeln des reformatorischen Glaubens im Mittelpunkt. Nach einem Morgenimpuls in Anlehnung an die Ostererzählung – „Wer wird den Stein wegrollen?“ – führte die Reise nach Eisleben. Dort besuchten die Teilnehmenden das Geburtshaus Martin Luthers und seine Taufkirche St. Petri-Pauli. Die kraftvolle Symbolik des Taufbrunnens, aus dem sich Wellen über den Kirchenboden ausbreiten, bildete den Rahmen für den Abschlussimpuls: das Leben anzunehmen, wie es kommt – im Vertrauen auf Gottes Beistand.

Erfüllt von Glaubensstärke, Gemeinschaft und neuen Perspektiven blicken die Teilnehmenden dankbar auf zwei intensive Tage zurück. Die Bildungsreise wurde vom Bonifatiuswerk gefördert – ein wertvoller Beitrag, der diese gemeinsame Erfahrung möglich gemacht hat.

 

(Quelle/Bildrechte: St. Mechthild-Grundschule)