Auf den Spuren der Heiligen Mechthild – Spirituelle Bildungsreise zum 25-jährigen Jubiläum der St. Mechthild-Grundschule

28.05.2025

Anlässlich des 25-jährigen Schuljubiläums begaben sich die Mitarbeitenden der St. Mechthild-Grundschule Anfang Mai auf eine besondere Bildungsreise – auf den Spuren der Heiligen Mechthild und zugleich zu sich selbst. Ziel war das Kloster St. Marien in Helfta, ein Ort mit tiefem spirituellem Erbe und lebendiger Geschichte.

Der Start erfolgte mit einem Reisesegen in der Kirche St. Mechthild in Westeregeln. Von dort führte der Weg ins Kloster Helfta, wo sich schnell eine besondere Atmosphäre einstellte. Die Teilnehmenden hatten Zeit, den Ort individuell zu entdecken, in den Austausch zu kommen und innerlich zur Ruhe zu finden. Ein geistlicher Impuls von Schulleiterin Marie-Theres Pogoda eröffnete den thematischen Zugang zum Leben und Wirken der Heiligen Mechthild.

Mystik erleben – dem eigenen Lebensweg nachspüren

Im 13. Jahrhundert war das Kloster Heimat drei bedeutender Frauen: Mechthild von Magdeburg, Mechthild von Hackeborn und Gertrud der Großen. Drei mystische und zugleich starke Persönlichkeiten, die mit ihrem Leben und ihrer geistlichen Tiefe weit über ihre Zeit hinaus wirkten. Inspiriert von ihrem Leben und Wirken rückte das Thema Mystik in den Mittelpunkt der Tage in Helfta – verstanden als pendelnde Bewegung zwischen Herz und Verstand, zwischen Ich und Du, zwischen dem äußeren Erleben und der inneren Wirklichkeit. Achtsam angeleitete meditative Übungen wie das bewusste Spüren des Atems oder das Begehen des Labyrinths auf dem Klostergelände ermöglichten einen ganzheitlichen Zugang: als Einladung, dem eigenen Lebensweg nachzuspüren, sich zu öffnen für den gegenwärtigen Moment – und für das Geheimnis, das in allem Lebendigen wirkt.

Eine Klosterführung mit der Priorin machte die Geschichte und Spiritualität des Ortes lebendig. Die Prinzipien der Zisterzienserinnen – ora et labora – wurden spürbar und luden zur Reflexion über den eigenen Alltag ein. Den spirituellen Höhepunkt bildete die gemeinsame Feier der Heiligen Messe mit der Ordensgemeinschaft. Ein musikalischer Abend mit der Künstlerin Maria Wernicke rundete den ersten Tag ab. Ihre Lieder, Geschichten und Fragen regten an, über Sinn, Berufung und Lebensfreude nachzudenken – ein Konzert für Herz und Seele.

Annehmen, was das Leben bringt

Am zweiten Tag standen die Wurzeln des reformatorischen Glaubens im Mittelpunkt. Nach einem Morgenimpuls in Anlehnung an die Ostererzählung – „Wer wird den Stein wegrollen?“ – führte die Reise nach Eisleben. Dort besuchten die Teilnehmenden das Geburtshaus Martin Luthers und seine Taufkirche St. Petri-Pauli. Die kraftvolle Symbolik des Taufbrunnens, aus dem sich Wellen über den Kirchenboden ausbreiten, bildete den Rahmen für den Abschlussimpuls: das Leben anzunehmen, wie es kommt – im Vertrauen auf Gottes Beistand.

Erfüllt von Glaubensstärke, Gemeinschaft und neuen Perspektiven blicken die Teilnehmenden dankbar auf zwei intensive Tage zurück. Die Bildungsreise wurde vom Bonifatiuswerk gefördert – ein wertvoller Beitrag, der diese gemeinsame Erfahrung möglich gemacht hat.

 

Die Bildungsreise wurde vom Bonifatiuswerk gefördert – ein wertvoller Beitrag, der das gemeinsame Unterwegssein ermöglicht hat.

Grundsteinlegung für Neubau der St. Mauritius-Sekundarschule: Katholisches Schulzentrum Halle auf Zukunftskurs – Bildungsort wächst mit dem Neubau weiter

19.05.2025

Mit der feierlichen Grundsteinlegung am 19. Mai 2025 startet der Neubau der St. Mauritius-Sekundarschule in Halle (Saale). Die katholische Sekundarschule erhält damit erstmals ein eigenes Gebäude – ein Meilenstein für die Bildungslandschaft in Sachsen-Anhalt und die Weiterentwicklung des katholischen Schulzentrums in Trägerschaft der Edith-Stein-Schulstiftung.

Was lange ersehnt wurde, wird nun Wirklichkeit: Die St. Mauritius-Sekundarschule erhält nach über 15 Jahren in provisorischen Räumlichkeiten erstmals ein eigenes Zuhause – und stärkt damit ihre Rolle in der Bildungslandschaft Halles nachhaltig. Seit ihrer Gründung im Jahr 2008 hat sich die St. Mauritius-Sekundarschule als feste Größe in Halle etabliert. Sie ist bis heute die einzige katholische Sekundarschule in Sachsen-Anhalt und ein Ort, an dem junge Menschen ganzheitlich und werteorientiert auf ihrem Bildungsweg begleitet werden. Der nun beginnende Neubau ist Ausdruck der zunehmenden Bedeutung der Schule – und ein klares Bekenntnis zum Bildungsstandort Halle.

„Mit dem heutigen Tag rückt ein lang gehegter Traum vieler Beteiligter endlich in greifbare Nähe“, sagt Sven Gora, Kaufmännischer Vorstand der Edith-Stein-Schulstiftung. „Die Schule erhält nicht nur ein eigenes Gebäude – sie erhält damit auch eine dauerhafte Heimat, die ihr Selbstverständnis als Lebens- und Lernort stärken wird.“

Ein Bauprojekt mit Signalwirkung

Der Weg zum Neubau war geprägt von intensiver Planungsarbeit, vielfältiger Unterstützung und einem gemeinsamen Glauben an die Idee katholischer Bildung in öffentlicher Verantwortung. Der Neubau steht damit nicht nur für räumliches Wachstum, sondern auch für das Engagement von Kirche in unserer Gesellschaft für zukunftsfähige Schulbildung.

Das neue Schulgebäude soll auf einer Fläche von rund 3.500 Quadratmetern moderne Klassen- und Fachräume, offene Lernlandschaften sowie Fachwerkstätten für naturwissenschaftlich-technische und kreative Fächer beherbergen. Er ist auf die Bedürfnisse von mehr als 260 Schülerinnen und Schülern ausgelegt. Die Gesamtkosten belaufen sich auf rund 15,4 Millionen Euro. Die Finanzierung erfolgt ohne Inanspruchnahme von Fördermitteln ausschließlich durch Edith-Stein-Schulstiftung. Die Fertigstellung ist für Ende 2026 geplant, die ersten Klassen sollen bereits zum Schulhalbjahr 2026/2027 in das neue Gebäude einziehen.

Besonderes Augenmerk gilt auch der ökologischen Bauweise: Die Schule wird CO₂-neutral betrieben und errichtet. Sie entsteht nahezu vollständig aus nachwachsenden Rohstoffen – mit Holzwänden, Lehm-Dämmung und einer nachhaltigen Energieversorgung durch Erdwärme und die Nutzung der Abwärme einer Photovoltaik-Anlage. Damit leistet das Projekt auch einen wichtigen Beitrag zur ökologischen Verantwortung und macht Nachhaltigkeit im schulischen Alltag erlebbar.

Auch Katrin Wenzlaff, Schulleiterin der St. Mauritius-Sekundarschule, betont die Bedeutung dieses Moments: „Für unsere Schulgemeinschaft ist dies ein bewegender Moment. Viele Jahre lang haben wir in Übergangslösungen gearbeitet – mit viel Engagement, aber auch mit Einschränkungen. Nun entsteht ein Ort, der unsere Arbeit sichtbar macht und unsere Identität stärkt.“

Katholisches Schulzentrum Halle als Bildungsstandort mit Zukunft

Direkt am Standort befinden sich bereits die katholische Grundschule „Sankt Franziskus“ und das Elisabeth-Gymnasium – beide ebenfalls in Trägerschaft der Edith-Stein-Schulstiftung. Alle drei Schulen zeichnen sich durch ein klares pädagogisches Profil, individuelle Förderung und eine enge Zusammenarbeit aus. Mit dem Neubau wird nun auch die St. Mauritius-Sekundarschule dauerhaft am Standort verankert. Das Schulzentrum wächst so nicht nur baulich, sondern auch pädagogisch enger zusammen – zu einem Ort lebensbegleitender Bildung von der ersten bis zur zwölften Klasse.

Zum Spatenstich war auch Bischof Gerhard Feige anwesend. In seinem Grußwort betonte er die Rolle der Schulen im Bistum Magdeburg: "Wir verstehen alle unsere verschiedenen Bildungsangebote vorrangig als Dienst am Menschen und an der Gesellschaft, als Ausdruck der absichtslosen Zuwendung Gottes. Zu den Werten, die wir einbringen wollen, gehören unweigerlich die Prinzipien der katholischen Soziallehre: die Würde eines jeden einzelnen Menschen zu achten, Subsidiarität (d.h. Hilfe zur Selbsthilfe) und Solidarität zu üben und das Gemeinwohl zu fördern", so der Bischof. Entscheidend sei auch, für Umgangsformen wie Anstand, Respekt und Toleranz einzutreten. "Solche Bildung weitet den eigenen Horizont und das Herz, lässt vieles besser verstehen, schärft das Urteilsvermögen, auch den eigenen Standpunkt kritisch zu hinterfragen, trägt zu Differenzierung, Empfindsamkeit und Kompromissbereitschaft bei – und kann sogar Spaß machen. Damit ist Bildung auch eine wesentliche Grundlage dafür, dass Demokratie gelingt und Menschen friedlich miteinander leben können."

Über die St. Mauritius-Sekundarschule

Die St. Mauritius-Sekundarschule ist eine staatlich anerkannte Ersatzschule in Trägerschaft der Edith-Stein-Schulstiftung des Bistums Magdeburg. Sie umfasst die Schuljahrgänge 5 bis 10 und ist auf den Erwerb des Hauptschul- oder Realschulabschlusses ausgerichtet. Sie vermittelt eine allgemeine und berufsorientierte Bildung und bereitet so besonders auf die Anforderungen der Berufs- und Arbeitswelt vor.

Die Edith-Stein-Schulstiftung ist freie Trägerin von acht katholischen Schulen in Sachsen-Anhalt – darunter vier Grundschulen, eine Sekundarschule und drei Gymnasien. Gemeinsam mit dem Land verantwortet sie die Durchführung des Religionsunterrichts. Als größte freie Trägerin allgemeinbildender Schulen im Land Sachsen-Anhalt steht sie für Bildungsqualität, Vielfalt und gesellschaftliche Verantwortung im Sinne des christlichen Menschenbildes.

Grußwort von Bischof Feige

Bildrechte: Edith-Stein-Schulstiftung

Alliance High School aus Haifa zu Gast am Elisabeth-Gymnasium in Halle

07.05.2025

Israelische Gäste in Halle 

Trotz der aktuellen Herausforderungen durch den Krieg in Israel und des zunehmenden Antisemitismus in Deutschland haben sich hallesche Schülerinnen, Schüler, Eltern und Lehrkräfte mit israelischen Gästen am Elisabeth-Gymnasium in Halle getroffen.

von Hans-Michael Mingenbach, Schulleiter des Elisabeth-Gymnasiums Halle

Nun sitzen wir zu Beginn der Oster- und Pessach-Ferien 2025 in der Aula des Elisabeth-Gymnasiums (ELG): Eltern, Schülerinnen und Schüler sowie Lehrkräfte aus dem Elisabeth-Gymnasium und Lehrerinnen und Lehrer der Alliance High School in Haifa. Zwei Tage wollen wir miteinander ins Gespräch kommen, übers Schule-Machen und -Erleben bei uns in Halle und in Haifa, wollen ein wenig Halle erkunden, aber auch Termine beim Oberbürgermeister, in der jüdischen Gemeinde und in der Gedenkstätte Roter Ochse wahrnehmen. So hatten wir uns seit dem Herbst 2024 in Videokonferenzen nach und nach verabredet. Gleichwohl: Eine neugierige Anspannung ist zu spüren, als es nun tatsächlich so weit ist.

Zu dieser außergewöhnlichen Zusammenkunft ist es gekommen, weil der terroristische Überfall der Hamas am 07.10.2023 alle Pläne des noch jungen Partnerschaftsprojekts zwischen der Alliance High School und dem ELG jäh unterbrochen hat. Israel ist seitdem im Krieg. Von Reisen, gar mit Schülergruppen, wurde offiziell gewarnt, bis heute abgeraten. Zugleich macht der zunehmende Antisemitismus in Deutschland eine offizielle Delegationsreise mit Schülerinnen und Schülern aus Haifa zu uns nach Halle derzeit ebenso wenig möglich. Deshalb sind nur Lehrkräfte gekommen.

Mit dem Wissen um diese Gedanken, um die Bilder, die sie in unseren Köpfen produzieren, sitzen wir also in einem großen Stuhlkreis in der Aula der Schule. Bernhard Krane, unser in israelisch-deutschen Begegnungen sehr erfahrener Moderator, lädt zu einer Vorstellrunde ein. Kleine, vorbereitete Schilder mit den Vornamen der Teilnehmenden in lateinischer, hebräischer und arabischer Schrift sind jeweils der Anlass, sich als Person und mit der schulischen Aufgabe bekannt zu machen. Darüber hinaus aber ist jedem aufgegeben, eine Frage oder eine Herausforderung mitzuteilen, die mit aktuellen schulischen Entwicklungen zu tun haben.

Ähnliche Probleme im Alltag

In einer konzentrierten, manchmal heiteren, manchmal nachdenklichen Runde erkennen wir uns in einer globalen Welt wieder, wenn von der belastenden Präsenz digitaler Endgeräte im Schulhaus und im Unterricht berichtet wird, wenn nach den Wirkungen von KI auf Schule gefragt oder von der Zunahme psychischer Beeinträchtigungen bei jungen Menschen nach der Pandemie erzählt wird. Wir sprechen von Identifikationen mit der eigenen Schule als Lehrkraft, als Elternteil oder auch als Schülerin oder Schüler, wie wichtig Gesehen-werden und Miteinander-erleben sind, dass sich Engagieren-können die Freude an der schulischen Aufgabe stärkt und es oft ein Team braucht, um zum Ziel zu kommen. Aber auch Fragen nach der Qualität von Unterricht, von digitalen Kompetenzen, die es braucht, um Schule auch online zu machen, sind zu hören.

Einsichten, Fragen und Überlegungen, die wir in kleinen Gruppen vertiefen, um genauer voneinander zu hören, welche Verfahren, die jeweils andere Schule für sich entdeckt hat und wie sie aus den unterschiedlichen Perspektiven von Eltern, Lehrkräften und Lernenden erlebt werden.

Schule machen, wenn Krieg ist

Zuvor aber schildert Hagit Felach, Leiterin der Junior High School innerhalb der Alliance High School, eindrücklich ihre Erfahrungen aus den nunmehr eineinhalb Jahren Schule unter Kriegsbedingungen. Hagit Felach erinnert daran, dass sie selbst Soldatin war und aktuell ihre erwachsenen Kinder als Soldaten in der israelischen Armee im Kriegseinsatz sind. So auch persönlich betroffen, helfe ihr die Aufgabe, die Schule organisieren zu müssen, mit den eigenen, sorgenvollen Gedanken umzugehen. Dieses Schule-Organisieren sei abhängig von der Gefahreneinschätzung durch die israelischen Behörden in rote, orange und grüne Risikozonen. Manchmal seien in Haifa alle drei Zonen nebeneinander ausgewiesen worden. Dann hätten Schülerinnen und Schüler und Lehrkräfte, die in der roten Zone wohnen, nicht das Haus verlassen dürfen. Für sie sei Online-Unterricht angesetzt worden. Schülerinnen und Schüler wie Lehrkräfte aus grünen Gebieten seien zur Schule gekommen. Dafür habe geprüft werden müssen, ob in der Schule für den Fall einer Warnung ausreichend Schutzräume vorhanden seien. Täglich wechselten Risikoeinschätzungen, manchmal liege die Schule selbst in der roten Zone.

Hagit Felach zeigt sich erleichtert, dass derzeit in Haifa wieder „Normalität“ einkehrt sei, die Schule auch als sozialer Ort, an dem sich Jugendliche treffen können, wieder funktioniere. Wenngleich im Foyer der Schule an zwei im Krieg als Soldaten getötete Ehemalige erinnert werde.

Post für Halles Oberbürgermeister

Selbst beim offiziellen Empfang durch Halles Oberbürgermeister im Wappensaal des Stadthauses ist der Krieg als Realität, mit der Schule umgehen müsse, ein Thema. Ram Shmueli, Schulleiter der Alliance High School, erläutert in seiner Keynote, warum Israel diesen Krieg zu führen habe: Solange ein Denken und Handeln existiere, das Israels Existenzrecht einschränke oder gar verweigere, das mit der Parole „From the river to the sea“ einhergeht, seien diese Kräfte zu bekämpfen. Für die Gestaltung seiner Schule, die von jüdischen, muslimischen und drusischen Jugendlichen besucht werde, sieht Ram Shmueli die Herausforderung, den konstruktiven Umgang mit Vielfalt und das Miteinander-Lernen in dialogischen Formen mit der Notwendigkeit zu verschränken, junge Menschen auf die Wehrhaftigkeit vorzubereiten.

Anan Zen, Leiter der Abteilung Öffentlichkeitsarbeit der Botschaft des Staates Israel in Deutschland, betont in seinem Grußwort die Bedeutung der Begegnung, in der Verständnis füreinander wächst. Deshalb sei diese deutsch-israelischen Begegnung zwischen Menschen aus dem Elisabeth-Gymnasium und der Alliance High School als eine Veranstaltung zu sehen, die im Rahmen des Jubiläumsjahres „60 Jahre diplomatische Beziehungen“ ihren Platz habe. Diese Begegnungstage seien die ersten ihrer Art in Deutschland seit dem 07. Oktober 2023. Anan Zen ermutigt die Schulen, ihre partnerschaftliche Beziehung zu vertiefen und sagt Unterstützung zu, um das gegenseitige Verstehen auszubauen.

Politischer Höhepunkt des Empfangs im Stadthaus ist dann die Übergabe eines Briefes aus Haifa an Oberbürgermeister Dr. Alexander Vogt durch Ram Shmueli, in dem es die Möglichkeit einer Städtepartnerschaft zwischen Halle und Haifa angesprochen wird.

Erinnerungskultur als Antwort auf Rassismus

Am zweiten der Begegnungstage besuchen wir Orte und Partner, die für die pädagogische Arbeit des Elisabeth-Gymnasiums in Halle bedeutsam sind. 
In der Gedenkstätte Roter Ochse erläutert Laura Miete die Geschichte des Ortes und zeigt an Schülerprojekten, die gemeinsam mit dem Elisabeth-Gymnasium und weiteren Schulen durchgeführt werden, die Aufgaben einer Gedenkstätte auf. Erinnerungskulturarbeit ist dabei nie nur der Blick in frühere Zeiten, sondern stets ein Vergegenwärtigen von damals Geschehenem, um daraus heute Zukunft zu gestalten. Deshalb sind alle vermeintlichen Anfragen an die Zeitgemäßheit und Sinnhaftigkeit der Gedenkstättenarbeit wie der schulischen Erinnerungskulturarbeit, darin sind sich die israelischen und deutschen Besucher an diesem Morgen einig, ein fatales Signal.

An der halleschen Synagoge in der Humboldtstraße erläutert Max Privorozki, der Vorsitzende der Jüdischen Gemeinde Halle, unserer Gruppe den Erinnerungsort an den Anschlag vom 09. Oktober 2019. Gleich vor dem Eingang in die Synagoge steht die Skulptur mit der beim Anschlag standhaften, aber beschädigten Tür im Zentrum. „Damit man sieht, wie uns diese Tür gerettet hat“, formuliert Max Privorozki. Im selben Moment macht er deutlich, dass das Denkmal ebenso an die damals ermordeten Unbeteiligten erinnert. 

Später in den Räumen der Jüdischen Gemeinde an der Großen Märkerstraße gehen die beiden Begegnungstage zu Ende. Dabei sind wir uns gewiss, dass so manches informelle Gespräch bei einer Tasse Kaffee oder beim gemeinsamen Abendessen noch fortgeführt und vertieft werden möchte. Die Schulleitungen wollen die Fortsetzung dieser Begegnung von Lehrerinnen und Lehrern und die Zukunft des Schüleraustausches unterstützen. Konkret lädt Ram Shmueli nach Haifa ein, um den räumlichen und pädagogischen Umbau der Alliance High School zur Modellschule im Rahmen des UNESCO-Programms „Education 2030“ kennenzulernen. Und: Englischkolleginnen beider Schulen verabreden ein gemeinsames Unterrichtsprojekt, dass sowohl zwischen den Kolleginnen Austausch verspricht, sowie den Kontakt zwischen Schülerinnen und Schülern.

Zum Schluss gilt es zu danken: Den Eltern und Lehrkräften, die unsere israelischen Gäste beherbergten, unseren Partnern, die sofort bereit waren, ihre Einrichtungen vorzustellen und von gemeinsamer pädagogischer Arbeit zu berichten, und nicht zuletzt dem Ministerium für Bildung des Landes Sachsen-Anhalt, das die Referenten- und Tagungskosten dieser Begegnungstage in Halle bezuschusst hat.

Quelle: Elisabeth-Gymnasium Halle

 

Papst Franziskus († 21.04.2025)

22.04.2025

Pilger der Hoffnung“, treffender als es dieses Leitwort des Heiligen Jahres 2025 zum Ausdruck bringt, kann man Papst Franziskus kaum beschreiben. Inmitten aller Verwerfungen und Nöte unserer Zeit hat er sich nicht lähmen lassen, sondern immer wieder die Dinge beim Namen genannt und versucht, das Evangelium menschennah und mutmachend, unkonventionell und leidenschaftlich zu verkünden. Er war Seelsorger durch und durch, vielen dadurch sogar unbequem, kein Ideologe oder Funktionär.

Er hat den ungebändigten Kapitalismus und Wirtschaftsliberalismus kritisiert, den unverantwortlichen Umgang mit der ganzen Schöpfung, allen Krieg und jeglichen Extremismus, aber auch den innerkirchlichen Klerikalismus und überzogenen Traditionalismus. Sein Herz schlug für die Armen und Gefangenen, die Flüchtlinge und die Migranten. Für sie hat er sich immer wieder auch gegenüber den Politikern und anderen Machthabern eingesetzt. Barmherzigkeit war nicht nur ein Leitwort für ihn, sondern auch seine persönliche Grundhaltung. Darum hat er alle Christen ermutigt, an die Ränder der Gesellschaft zu gehen und sich auch der Unvollkommenheit der Kirche bewusst zu sein, die nicht nur heilig, sondern auch „zerbeult“ ist, weniger ein „Haus voll Glorie“ als ein „Feldlazarett“.

Seit er 2013 als erster Lateinamerikaner Papst geworden war, kam wieder viel Bewegung in die Kirche und konnte seitdem auch über „heiße Themen“ geredet werden. Die Folge davon war freilich, dass sich „die Geister schieden“ und auch Widerstand gegen ihn aufkam. Auch wenn er manche drängenden Reformanliegen nicht so vorantrieb, wie viele es erwarteten, so kann man es doch gewissermaßen als sein Verdienst ansehen, die katholische Kirche auf einen unumkehrbaren Weg zu mehr Synodalität und Erneuerung gebracht zu haben. Während seines Pontifikats hat sich der Schwerpunkt unserer Kirche – auch an den Kardinalserhebungen und den zahlreichen Reisen zu erkennen – deutlich von Europa weg verlagert.

Ich selbst bin ihm relativ häufig begegnet, zumeist in ökumenischen Zusammenhängen, zweimal davon auch bei unseren eindrucksvollen katholisch-evangelischen Pilgerreisen mit vorwiegend Jugendlichen aus Mitteldeutschland unter dem Motto: „Mit Luther zum Papst“. Gern wäre Papst Franziskus noch in diesem Jahr in die Türkei gereist, um sich anlässlich des 1700jährigen Jubiläums des Konzils von Nizäa mit dem Ökumenischen Patriarchen Bartholomaios und anderen Kirchenführern zu treffen. Als Kirchen gemeinsam das Evangelium zu bezeugen und zu einer noch größeren Einheit zu gelangen, aber sich auch mit den Vertretern der anderen Religionen zu verständigen, hat ihn zutiefst bewegt.

Möge er nun – symbolträchtig einen Tag nach dem Fest der Auferstehung unseres Herrn Jesus Christus verstorben – das schauen, woran er geglaubt hat, und seine Vollendung in der Herrlichkeit Gottes finden.

Gerhard Feige
Bischof von Magdeburg


(Quelle: Bistum Magdeburg / Bildrechte: Deutsche Bischofskonferenz - Maximilian von Lachner)

 

"Zeig mir dein Universum!" - Tag der Raumfahrt 2025 in Berlin

31.03.2025

Große Auszeichnung für die Fachschaft Astronomie und die Amateurfunk-AG: Schulpreis des Deutschen Luft- und Raumfahrtzentrums

Am 29. März nahmen Ehepaar Home und unser Schüler Till Siebenhaar im Rahmen des Tags der Raumfahrt am Deutschen Zentrum für Luft. und Raumfahrt den 2. Preis im Wettbewerb "Zeig mir dein Universum" entgegen. Die Ausschreibung war deutschlandweit erfolgt. Der 2. Preis für die Fachschaften Astronomie und die Amateurfunk-AG beläuft sich auf eine Fördersumme von 6.000 Euro für weitere Projekte im Bereich der Luft- und Raumfahrt an unserer Schule. Herzlichen Glückwunsch! Im Folgenden ist der Bericht zu lesen, den Ehepaar Home im Anschluss an den ereignisreichen Tag in Berlin verfasst hat.
B. Kraft

"Zeig mir dein Universum" -Ein ereignisreicher Tag in Berlin

"Am Morgen des großen Tages machten wir uns – meine Frau Kathrin Home, unser Schüler Till Siebenhaar (Klasse 9a) und ich – gegen 10 Uhr vom Hauptbahnhof auf den Weg zum Veranstaltungsgebäude, dem Futurium. Schon vor dem Eingang erwartete uns ein beeindruckendes Highlight: der "Spacebuzz One" – ein begehbarer Hightech-LKW, der eine simulierte Reise zur Internationalen Raumstation (ISS) und zum Mond ermöglichte. Ausgestattet mit VR-Brillen und animierten Raumschiffsitzen erlebten wir eine realistische, rund 20-minütige Reise ins All – inklusive spürbarer Erschütterungen!
Nach diesem aufregenden Auftakt betraten wir das Futurium, eine Mischung aus Museum und Veranstaltungszentrum. Dort erwartete uns ein besonderer Empfang: Nach dem Nennen unserer Zugangsparole wurden wir direkt in den VIP-Bereich geführt, wo uns Frau Kirsten Werner, verantwortlich für Events und Public Outreach beim DLR in Bonn, herzlich willkommen hieß. Im Wartebereich ergaben sich bereits spannende Begegnungen, unter anderem mit Frau Dr. Anna Christmann, der Schirmherrin des Wettbewerbs "Zeig mir Dein Universum" und Koordinatorin der Bundesregierung für Luft- und Raumfahrt, sowie dem deutschen ESA-Astronauten Dr. Matthias Maurer. Schon bald kamen wir mit ihnen ins Gespräch.
Pünktlich um 11:15 Uhr begann die offizielle Eröffnung des "Tag der Raumfahrt 2025", moderiert von Moritz Vieth, bekannt vom YouTube-Kanal "Senkrechtstarter". Als Teilnehmer des Wettbewerbs hatten wir besondere Ehrenplätze. In der Eröffnungsrede erfuhren wir, dass dieses Event das erste seiner Art in Deutschland war – mit dem Ziel, es zukünftig als festen Raumfahrttag zu etablieren. Hochkarätige Gäste wie Dr. Walther Pelzer (Generaldirektor der Deutschen Raumfahrtagentur im DLR) und Dr. Josef Aschbacher (Generaldirektor der ESA) unterstrichen die Bedeutung des Anlasses.
Ein Höhepunkt war die feierliche Preisverleihung des Wettbewerbs "Zeig mir Dein Universum". Unser Beitrag ist unter folgendem Link zu finden: 

Zeig mir Dein Universum

Jeder Gewinner wurde persönlich von Dr. Maurer, Dr. Pelzer, Frau Dr. Christmann und dem Moderator gewürdigt. Besonders beeindruckend war der Auftritt unseres Schülers Till Siebenhaar, der souverän und fachkundig vor einem großen Publikum berichtete. Die feierliche Übergabe der Urkunden durch die anwesenden Raumfahrtpersönlichkeiten war ein unvergesslicher Moment.
Im Laufe des Tages verfolgten wir spannende Vorträge zur Zukunft der Raumfahrt in Europa und knüpften zahlreiche wertvolle Kontakte. Unser Wettbewerbsbeitrag und Tills beeindruckendes Interview fanden durchweg große Anerkennung.

Preisgeld sinnvoll investiert

Mit der Prämie ist auch ein Preisgeld in Höhe von 6.000 Euro verbunden. Dieses wird der Fachschaft Astronomie sowie der AG Amateurfunk und Elektronik zugutekommen. Eine erste Anschaffung wird ein Spezialteleskop zur Sonnenbeobachtung sein – ein H-Alpha-Teleskop (Skywatcher ST 76/630 Heliostar-76 H-alpha), zusammen mit einer passenden Montierung (Skywatcher Montierung Solarquest AZ). Mehr Informationen und Beispielbilder gibt es hier: Astroshop. Zudem wird für die AG ein Spektrumanalysator bis 2,1 GHz angeschafft, der zur Analyse elektromagnetischer Signale und zur Optimierung elektronischer Baugruppen genutzt wird: Batronix.

Besondere Erlebnisse in Berlin

Die wärmste Anerkennung durch Fachleute sowie das Knüpfen neuer Kontakte waren für uns eine große Freude. Besonders faszinierend waren die Fachvorträge und natürlich die VR-Reise zur ISS und zum Mond. Ein besonderes Highlight war das Treffen mit Dr. Matthias Maurer. Er erwies sich als äußerst freundlicher und aufgeschlossener Mensch, der mit Begeisterung von seinen Erfahrungen in der Raumfahrt berichtete.


Zukunftspläne: Was kommt als Nächstes?

Wir denken bereits über weitere spannende Projekte nach. Durch neu geknüpfte Kontakte könnten sich in Zukunft interessante Möglichkeiten ergeben. Zudem ist eine vertiefte Zusammenarbeit mit dem Max-Planck-Institut für Radioastronomie in Bonn geplant. Als "Moonbounce-Schule" haben wir uns dort bereits einen guten Namen gemacht – und es bleibt spannend, was die Zukunft bringt!"

K. und J. Home

(Text und Fotots: Liborius-Gymnasium/ K. und J. Home)

Feier der Lebenswende immer beliebter

27.03.2025

Seit fünfundzwanzig Jahren gibt es neben Firmung, Konfirmation und Jugendweihe die Feier der Lebenswende – ein Übergangsritual der Kirchen für konfessionsfreie Jugendliche. Die Nachfrage bei Jugendlichen und ihren Familien ist hoch.

Im katholischen Bistum Magdeburg starten demnächst die diesjährigen Feiern der Lebenswende – ein innovatives Übergangsritual, das konfessionsfreien Jugendlichen eine Alternative zur traditionellen Jugendweihe und der Jugendfeier bietet. Mit fast 850 Teilnehmenden allein in Halle und über 1.000 Jugendlichen im gesamten Bistum Magdeburg setzt das Format hohe Maßstäbe in puncto Gestaltung und Einbindung der Jugendlichen. Und das kommt an.

Ein Konzept, das begeistert

„Ich habe allen von der Feier der Lebenswende erzählt, denn ich bin nach wie vor begeistert. Auch unserer Tochter, unserer Familie und unseren Freunden hat es sehr gefallen. Das Flair der Kirche, die Musik, die Beiträge, einfach alles… Das war wie einen Moment in eine andere Welt abtauchen. Faszinierend und bezaubernd zugleich. Einfach toll!“ Diese Worte schrieb eine Mutter nach der Lebenswendefeier ihrer Tochter in Halle als Rückmeldung.

Dabei wird den jungen Menschen und ihren Familien, die in der Regel in der achten Klasse sind, nicht einfach nur eine festliche Stunde geboten. Anders als herkömmliche Feierformate werden die Jugendlichen bei der Lebenswende von Anfang an aktiv in die Planung und Durchführung eingebunden. Dazu gibt es Vorbereitungstreffen mit den Jugendlichen am Nachmittag. „Es ist ihre Feier“, betont das Konzept, das den jungen Menschen Raum gibt, eigene Ideen einzubringen und so den bedeutsamen Übergang von der Kindheit zum jungen Erwachsensein selbst zu ergreifen und zu gestalten. Diese persönliche Note ist für die Familien zu spüren und schafft so eine unvergessliche Erfahrung.

Starkes Angebot der Kirchen

Seit 2000 bietet das Bistum Magdeburg diesen besonderen Übergangsritus an, der ursprünglich aus dem Bistum Erfurt stammt. Von Anfang an war bei den Pionieren der Lebenswendefeier in Halle viel Sorgfalt und Herzblut im Spiel. Seitdem hat sich die Feier ständig weiterentwickelt. Eine weitere Mutter hebt die herausragende Qualität der Veranstaltung hervor: „Die gesamte Veranstaltung ist ein 'Leuchtturm' für Halle, sehr professionell von Anfang bis Ende.“

Das ist möglich, weil mittlerweile ein eingespieltes Netzwerk an Feierverantwortlichen und weiteren Partnern von der Musik bis zum Catering etabliert werden konnte. Daniel Richter, Jugendbildungsreferent des Bistums Magdeburg und Koordinator der Lebenswendefeier in Halle, freut sich über den aktuellen Erfolg: „In diesem Jahr haben wir allein in Halle fast 850 Jugendliche, die wir dabei begleiten dürfen. Das ist ein neuer Höchststand.“ 

Diese Zahlen unterstreichen den wachsenden Bedarf an zeitgemäßen Ritualen, die junge Menschen auf ihrem Weg begleiten. Nicht nur in Halle. Auch in Magdeburg und an weiteren Orten in Sachsen-Anhalt ist das zu spüren und es wächst die Zahl der Feiern, welche jährlich an Samstagen im Mai und Juni sattfinden. 

Wichtig: Die Feier der Lebenswende ist explizit ein Angebot der Kirchen für konfessionsfreie Jugendliche, die eine Alternative zur Jugendweihe bzw. Jugendfeier suchen. Und damit ein gesellschaftlicher Beitrag auf der Höhe der Zeit.

Ökumenische Zusammenarbeit und neue Standorte

In Halle und anderen Orten wird die Feier der Lebenswende ökumenisch getragen, also gemeinsam mit der evangelischen Kirche. Seit 2023 gibt es sogar das Ökumenische Netzwerk Feier der Lebenswende mit zahlreichen Kontakten, Interessen und Initiativen im deutschsprachigen Raum. Zusammen mit dem Bistum Magdeburg bietet seit 2024 auch die Evangelische Kirche Berlin-Brandenburg-Schlesisch-Oberlausitz in Berlin die Feier der Lebenswende an. In diesem Jahr wird es auch an zwei neuen Standorten die erste Lebenswendefeier geben: in Hannover (ökumenisch begleitet) und in Mannheim (vom katholischen Stadtdekanat begleitet). Weitere Städte folgen.

Kontakt:
Interessierte können sich für weitere Informationen und Termine unter kontakt@lebenswendefeier.de melden.

www.lebenswendefeier.de

Wie träumen Kinder die Zukunft?

21.03.2025

Welche Träume und Wünsche haben Kinder heutzutage für ihre Zukunft? Diese Frage thematisiert eine Ausstellung in der Magdeburger St. Mechthild Grundschule – anlässlich des 25-jährigen Schuljubiläums 2025.

Das Schulhaus der St. Mechthild-Grundschule in Magdeburg ist erfüllt von strahlenden Kindergesichtern auf unzähligen Portraitbildern – auch die zahlreichen Besucherinnen und Besucher strahlen. Hier gibt es aktuell eine Ausstellung zu sehen. „Die Bilder öffnen jedes Herz“, sagt Schulleiterin Marie-Theres Pogoda. „Sie zeichnen eine Vision vom glücklichen Menschen.“ Verbunden damit sei die Hoffnung, dass die Kinder für sich das entdecken, was sie stärker mache und wachsen lasse; dass sie das fänden, was sie wirklich erfülle. 

Träumen ein Fenster öffnen
Bereits am 19. November 2024, dem Gedenktag der Schulpatronin St. Mechthild, hatten die Kinder begonnen, sich mit dem Leben und Wirken der Heiligen Mechthild zu beschäftigen. Für die Mystikerin Mechthild war das Leben ein Geheimnis, das es zu entdecken galt. Dafür hatte sie sich viele innere Bilder geschaffen, die wir Visionen nennen. 
Dem gingen die Kinder auf die Spur, indem sie sich mit ihren ganz eigenen und persönlichen Träumen und Wünschen beschäftigten. Sie schrieben Texte, wie sie sich ihr Leben in dieser Welt vorstellen, wenn sie einmal groß sein werden. „Niemand trägt sich so sehr wie diese Kinder mit der Möglichkeit, dass unsere Welt zu einem besseren Ort werden kann“, erzählt Schulleiterin Pogoda. „Die Ausstellung in Wort und Bild berührt die Seele. Sie schenkt der Zukunft einen Stern. Möge er lange, weit und hell nicht nur die kleine Schulwelt erleuchten“, fügt sie hinzu.

Mutige Lehrerinnen
Ermöglicht wurde diese Ausstellung durch Menschen, die den Mut haben, nach den Sternen zu greifen, die eine Begeisterung in sich tragen, ungewöhnliche Ideen in die Tat umzusetzen. Dazu gehören die Klassenlehrerinnen, die sich die Zeit und Muße genommen haben, mit den Kindern die Texte zu entwickeln, der Fotograf Unrau aus Leipzig, der die Fotos geschaffen hat und der Förderverein der Schule, der die Finanzierung übernommen hat. 

Zum Jubiläumsfest am 23. Mai 2025 darf jedes Kind sein Bild mit nach Hause nehmen. Bis dahin sind Interessierte herzlich eingeladen, die Ausstellung zu besuchen und Ausschau zu halten nach dem Himmel auf Erden; wochentags von 9-14 Uhr. Um eine Voranmeldung über das Sekretariat wird gebeten.

Kontakt: 
St. Mechthild-Grundschule 
Nachtweide 76 
39124 Magdeburg 
Telefon: 0391 - 244 88 50 
E-Mail: sekretariat@ess-mechthild.de

 

Quelle: Grundschule St. Mechthild; Pressestelle Bistum Magdeburg

Gemeinsam für eine starke Bildung mit Zukunft

18.03.2025

Die Stiftung Katholische Schulen in Deutschland e.V. setzt sich bundesweit für die Stärkung und den Fortbestand katholischer Schulen ein und unterstützt ihre Mitglieder dabei, die Rahmenbedingungen für eine nachhaltige Bildungsarbeit zu verbessern. Unter Leitung des Vorsitzenden Prof. Dr. Dr. Ulrich Hemel traf sich die Stiftung für ihre sechste Beiratssitzung am 13.03.2025 im Magdeburger Norbertusgymnasium. Neben fachlichem Austausch und Vernetzung bot dieser Rahmen zusätzlich die Gelegenheit, die Arbeit der Edith-Stein-Schulstiftung allgemein und des Norbertusgymnasiums im Besonderen vorzustellen.  

Während Altbischof Leo Nowak als Gründungsvater katholischer Schulen in Sachsen-Anhalt einen eindrucksvollen Rückblick in die Entstehungsgeschichte zur Wendezeit gab, berichteten Generalvikar Dr. Bernhard Scholz sowie das Vorstandsteam Steffen Lipowski und Sven Gora über die aktuelle schulpolitische Situation und den damit verbundenen Herausforderungen. Unzureichende staatliche Unterstützung und Kürzungen von Zuschüssen machen immer wieder eine verlässliche Finanzierung nur schwer planbar. Aufgrund der Kürzungen der Finanzmittel für freie Träger ab dem kommenden Schuljahr ist eine Schulgelderhöhung unumgänglich. Auch der Lehrkräftemangel ist eine zentrale Herausforderung schon jetzt und in der Zukunft, die sich weiter verschärfen wirdviele Lehrkräfte werden in den kommenden Jahren in den Ruhestand gehen. Um dem entgegenzuwirken, müssen neue Wege und Konzepte gefunden werden. „Wir müssen heute auf das reagieren, was morgen wichtig ist“, so Sven Gora. Die Schulstiftung setzt daher auch auf die Anstellung von Seiteneinsteigenden und ihre Ausbildung und Begleitung in den Schuldienst sowie auf die Erschließung zusätzlicher Finanzierungsmöglichkeiten aus Spendengeldern und Fördermitteln.  

Am Beispiel des Norbertusgymnasiums präsentierte Schulleiter Frank Hoffmann abschließend einen praxisnahen Einblick in den Schulalltag und die Umsetzung des Schulkonzeptes. In Sachsen-Anhalt leisten katholische Schulen einen wichtigen Beitrag zur Bildungsvielfalt, auch für Schülerinnen und Schüler ohne christliche Konfession. Sie bieten ein Lernumfeld, das von Offenheit und Gemeinschaft geprägt ist und individuelle Stärken der Schülerinnen und Schüler fördert. Der Austausch verdeutlichte einmal mehr, dass es gemeinsamer Anstrengungen bedarf, um auch in Zukunft freie Schulen und damit die Vielfalt der Bildungslandschaft zu sichern.

Fotos: ESS